Ins neue Jahr starten wir mit einer großen Portion Optimismus und viel Lust aufs Lebensmittelretten. Wir haben die ersten Tage des Jahres genutzt, um einmal in uns zu gehen und Gründe zu sammeln, warum uns unsere Arbeit so begeistert. Eine Auswahl möchten wir mit euch teilen.
1. Ihr!
Dass ihr so zahlreich in unseren Läden einkauft und mit uns tonnenweise Lebensmittel rettet, macht uns immer wieder froh. Pro Woche kommen so zum Beispiel weit mehr als Hundert große Kisten an gutem Obst und Gemüse auf eure Teller, die sonst im Müll gelandet wären. Außerdem Schränke voll mit Backwaren vom Vortag und jede Menge MHD-Ware (= einwandfreie Produkte mit nahendem oder überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum), die in unseren Regalen mehrmals pro Woche aufgefüllt werden muss.
Und wir genießen es sehr, euch persönlich zu begegnen. Wer einmal in unserem Laden in der Venloer 414, im Sülzer Büdchen Casablanca oder in unserer Lebensmittelecke im Iglu von Kiss The Inuit im Agnesviertel eingekauft hat, weiß: Dort findet man nicht nur leckere Lebensmittel, sondern auch Austausch mit dem Team und anderen Kunden, Tipps bei Fragen und einfach ein schönes Gefühl.
2. Wir bewegen was
Wie schon gesagt, bewahren wir regelmäßig große Mengen Lebensmittel vor der Tonne. Das fühlt sich toll an. Genauso wichtig ist uns, mit unserem Tun auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen. Denn: Am liebsten wäre uns natürlich, es müsste uns gar nicht mehr geben, weil Lebensmittel nicht länger verschwendet werden. Noch werden allerdings jährlich allein in Deutschland viele Millionen Tonnen wertvoller Lebensmittel vernichtet. Je mehr Menschen sich dessen bewusst sind, umso größer sind die Chancen, dass sich etwas ändert. Denn eines Tages wird die enorme Verschwendung von Lebensmitteln und Ressourcen als einfach nicht mehr zeitgemäß empfunden, davon sind wir überzeugt!
3. 2021 wird ein Jahr der Veränderung
Warum sagen wir das? Weil es in der Luft liegt. Unter anderem durch die Corona-Pandemie ist noch deutlicher geworden, dass unsere Gesellschaften ein grundlegend anderes Verhältnis zur Natur und ein nachhaltigeres Wirtschaften entwickeln müssen. Weil die zunehmende Zerstörung von Ökosystemen Zoonosen wie Covid-19 immer wahrscheinlicher macht. Und weil sich das Klima schneller verändert, als wir gucken können. Wir sind in einer kritischen Phase, und immer mehr Menschen wird das klar und handeln.
Ein Lesetipp dazu: In The Guardian gibt es gerade ein schönes Interview mit Jane Goodall zu diesen Themen (auf Englisch). Sie geht übrigens auch darauf ein, wie wichtig es ist, Lebensmittel mehr zu achten und ihre Verschwendung zu begrenzen: „We also need to cut down on waste. I grew up in the war, when food was rationed and you did not throw anything out. We need to value food more – as aboriginal people do.“
Die vielen Initiativen zu Themen der Nachhaltigkeit, die in der letzten Zeit entstehen und Fahrt aufnehmen, machen Jane Goodall – und auch uns – Mut. Wohin könnte diese Reise gehen, wo können wir anfangen? Darüber denken auch viele andere kluge Menschen nach, zum Beispiel die Politökonomin, Transformationsforscherin und Beraterin für Nachhaltigkeit Maja Göpel, der Volkswirt Niko Paech, Erfinder des Begriffs “Postwachstumsökonomie” und der Soziologe und Sozialpsychologe Harald Welzer mit seiner Stiftung FuturZwei.
Es bleibt noch viel zu tun, aber, hey, aufgeben zählt nicht! Für uns bei The Good Food ist es ein große Motivation, Teil einer wachsenden Bewegung zu sein, die eine nachhaltigere Welt verwirklichen möchte.
4. Wir haben Spaß
Wir sind ein großartiges Team aus weit mehr als 80, weitgehend ehrenamtlichen, Helfern. Mit Menschen jeden Alters, die alle für dieselben Themen brennen. Was sollen wir sagen: Es macht einfach großen Spaß, bei der Arbeit immer wieder neue tolle Menschen kennenzulernen und gemeinsam mit ihnen etwas Gutes zu bewirken!