Um unsere Kund:innen, unsere Kooperationspartner:innen und unser Team zu schützen, haben wir unsere Arbeitsweise umgestellt und tauschen uns täglich aus. Ein Einblick, wie Lebensmittelrettung in Zeiten einer Pandemie funktionieren kann.
Expert:innen aus Wissenschaft und Politik überdenken gerade täglich die öffentlichen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland einzudämmen. Und täglich fragt sich auch das Team von The Good Food, welche Schritte als nächstes notwendig sind, um mit gutem Gewissen weiter Lebensmittel zu retten. Wir sind uns einig, dass unser Engagement nicht nur der Umwelt zuliebe wichtig ist, sondern gerade jetzt auch die Menschen davon profitieren, die sich Lebensmittel zu den handelsüblichen Preisen nicht leisten können. Wegen COVID-19 müssen zum Beispiel die Tafeln oder Essensausgaben für Obdachlose ihre Arbeit einschränken und nicht alle Foodsharing-Fairteiler sind wie sonst zugänglich.
So läuft’s im Laden
Um unsere Kund:innen weiterhin mit geretteten Lebensmitteln gegen Spende versorgen zu können, haben wir in unserem Laden auf der Venloer Straße ein paar neue Regelungen umgesetzt. Dort gilt nun das Eine-Kundin- bzw. Ein-Kunde-Prinzip. Damit alle den Sicherheitsabstand von 1,5 Meter einhalten und wir das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich halten können, darf sich nur ein Kunde bzw. eine Kundin im Laden aufhalten, die übrigen warten draußen. Wer etwas anfasst, muss es auch kaufen. An alle geht die Bitte: Zahlt wenn möglich bitte passend! 😊
Außerdem wurde der Ladendienst auf eine Person pro Schicht reduziert und wir haben strenge Hygienemaßnahmen beschlossen. Wenn Lieferungen – zum Beispiel von unseren Kooperationspartner:innen – kommen, wird der Laden kurz geschlossen, damit nicht zu viele Menschen in Kontakt miteinander und den Lebensmitteln kommen.
An unserem neuen Standort, dem Büdchen Casablanca in Sülz, gelten ähnliche Regeln. Allerdings dürfen sich momentan noch bis zu drei Kund:innen gleichzeitig im Laden aufhalten und es arbeiten weiterhin zwei Personen pro Schicht. Dort ist mehr Platz als im Ehrenfelder Laden, sodass der Mindestabstand gut eingehalten werden kann. Selbstverständlich gilt auch hier für alle, die allgemeinen Hygienevorschriften einzuhalten.
Verständnis bei Kund:innen
„Die neue Arbeitsweise ist den Umständen entsprechend sehr angenehm“, findet Simon, der bei uns sowohl Ladendienste als auch Bauernfahrten übernimmt. „Die Kund:innen sind größtenteils verständnisvoll.“ Im Interesse aller findet er es wichtig, dass Kund:innen von Hamsterkäufen absehen.
„Unsere Kund:innen gehen bisher sehr respektvoll miteinander und mit uns um“, bestätigt The Good Food-Gründerin Nicole. „Sie halten geduldig den Abstand in der Schlange vor dem Laden ein und entscheiden drinnen zügig, was sie kaufen möchten. Lasst uns weiter so gut miteinander arbeiten!“
Kommunikation nach innen und außen
Über das Kommunikationstool Slack steht das The Good Food Team täglich in Kontakt und spricht sich über zusätzliche Maßnahmen ab. Nicole wendet sich immer wieder an das gesamte Team, um gemeinsam Lösungen zu finden und allen Raum für ihre Vorschläge und Bedenken zu geben. Jedem und jeder bleibt es freigestellt, in welchem Rahmen er oder sie sich in dieser schwierigen Zeit engagieren möchte. Wer sich krank fühlt oder Kontakt zu erkrankten Menschen hatte, bleibt zu Hause.
„Ich halte es für wichtig in dieser Zeit im Gespräch zu bleiben“, sagt Nicole. „Wir sind ein sehr großes Team und alle haben unterschiedliche Bedürfnisse und Umgangsweisen. Für viele ist The Good Food zu einer sinnvollen Aufgabe im Alltag geworden. Wenn diese nun wegfällt, weil man zum Beispiel zur Risikogruppe gehört, stellt das auch mich vor eine schwierige Aufgabe, der ich nur versuchen kann gerecht zu werden.“
Damit unsere Follower:innen und Kund:innen über unsere neuen Regelungen auf dem Laufenden bleiben, informieren wir sie täglich auf Instagram und Facebook.
Schulmilch, Käse und Co. gerettet
In den vergangenen beiden Wochen hat sich schnell gezeigt, wie wichtig die Rettung von Lebensmitteln auch jetzt ist. „Auf Grund der Schulschließung oder zu weniger Aufträge im Cateringbereich fallen unglaublich viele Lebensmittel an, die ansonsten in der Tonne landen würden“, berichtet Nicole. „Außerdem trifft Corona auch viele unserer Stammkunden, die als Selbstständige tätig sind und nun unter schwindenden Aufträgen leiden und durch unser ‚Zahl‘, was es dir wert ist‘ Prinzip dennoch preiswert einkaufen können.“
Das The Good Food Team hofft, seine Arbeit in den nächsten Wochen so fortsetzen zu können wie bisher. Wir halten euch auf dem Laufenden!