Etwa 140 Ehrenamtliche engagieren sich bei The Good Food (TGF). Hier könnt ihr uns besser kennenlernen: Im Blog stellen wir euch in loser Folge Mitglieder unseres Teams vor.
Diesmal haben wir mit Manuel gesprochen. Er bringt jede Woche mit dem Transporter oder Lastenrad frische Lebensmittel ins Büdchen Casablanca bzw. zum Laden auf der Venloer und engagiert sich grundsätzlich gerne für mehr Nachhaltigkeit. Erfahrt in diesem Interview mehr darüber!
Du bist ehrenamtlich sowohl für The Good Food (TGF) als auch für Viva con Agua (VcA) aktiv. Wie ergänzen sich die beiden Initiativen?
Dass ich beides mache, hat u.a. mit Corona zu tun. Denn die Idee von Viva con Agua basiert vor allem auf Veranstaltungen, und die konnten ja in den letzten zwei Jahren kaum stattfinden. Deshalb bin ich zusätzlich zu The Good Food gestoßen, was aber auch gut dazu passt:
Bei beiden Projekten geht es darum, mehr Bewusstsein und Gerechtigkeit herzustellen – eigentlich mit dem Ziel, dass es das Engagement irgendwann gar nicht mehr geben muss. Bei The Good Food gehen wir gegen die Lebensmittelverschwendung vor, bei VcA setzen wir uns dafür ein, dass alle Menschen weltweit Zugang zu sauberem Trinkwasser bekommen. Letztlich ist immer Thema, dass wertvolle Ressourcen wie Wasser oder Boden weltweit gerechter verteilt und besser genutzt werden.
Parallelen sehe ich auch bei den Teams selbst, die sind bei beiden Projekten bunt gemischt und haben Spaß bei der Arbeit. Ich nenne das mal positiven Aktivismus oder „All Profit Organisation“. 😊 Toll, dass sich so viele junge und auch ältere Menschen in ihrer Freizeit gerne für diese Themen engagieren!
Wie kamst du grundsätzlich dazu, dich zu engagieren?
Ich wollte einfach neben dem Job noch etwas Sinnhaftes tun. Da ich ursprünglich Maschinenbauingenieur bin (auch wenn ich mittlerweile in der IT arbeite), wäre Ingenieure ohne Grenzen naheliegend gewesen. Aber ich wollte in meiner Freizeit gerne anderen Input bekommen und Leute aus ganz anderen Bereichen kennenlernen. Deshalb VcA und TGF.
The Good Food kennen die meisten Leser:innen sicher. Magst du kurz was zu Viva Con Agua erzählen?
Da ist die Idee vor allem, mit kreativen und bunten Veranstaltungen Spaß zu haben und sich gleichzeitig für das globale Thema Wasser einzusetzen. VcA engagiert sich dafür, dass mehr Menschen Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und Bildung im Bereich Hygiene erhalten. In Zusammenarbeit mit der Welthungerhilfe setzt die Organisation Projekte in verschiedenen afrikanischen Ländern, aber auch in Asien oder Lateinamerika um. Für deren Finanzierung sammeln wir in ganz Deutschland und darüber hinaus Spenden, hauptsächlich auf Festivals und Konzerten, bei denen die Leute ihren Becherpfand spenden.
Wir betreiben aber auch Infostände, verkaufen Cocktails auf Straßenfesten und veranstalten auch eigene Events, wie z.B. wie unser mittlerweile sehr bekanntes Viva Movimiento (Tischtennis-Rundlaufturnier). Ich bin im Kölner Team für die Finanzen verantwortlich, die direkt nach Hamburg gehen.
Was gefällt dir bei TGF besonders gut?
Das Team bei TGF ist echt cool. Es gibt unglaublich viele Ehrenamtliche dort, man lernt praktisch jedes Mal neue Leute kennen. Nur schade, dass wir wegen Corona zurzeit kaum größere Treffen und somit relativ wenig Austausch haben.
Wenn man einen Bürojob hat, ist es außerdem ein echt guter Ausgleich, mal körperlich zu arbeiten. Momentan fahre ich einmal pro Woche abends den Transporter und bringe Ware an den Sülzer Standort: kistenweise frisches Obst und Gemüse von der Bauerntour und viele Kartons mit MHD-Ware. Diese Tour kann ich nach der Arbeit noch machen. Ich würde auch gerne einmal in Monat eine Bauerntour mitmachen, aber das geht bei einer 5-Tage-Woche leider nicht. Da würde es sich doch anbieten, die Arbeitszeit zu reduzieren, um mehr Zeit fürs Ehrenamt zu haben.
Das klingt nach einer guten Idee!
Ja, ich kenne viele in meinem Alter, die überlegen, was ihnen wichtiger ist: Geld oder Freizeit. Einige fahren ihre Arbeitszeit runter. Das im Freundeskreis mitzukriegen, motiviert und unterstützt bei der Entscheidung.
Auch die Unternehmen stellen sich langsam darauf ein, denn das Thema „Work-Life-Balance“ ist und wird wohl immer mehr ein wichtiger Bestandteil bei der Jobwahl. Die Arbeitgeber begreifen, dass vielen Mitarbeiter:innen – natürlich nicht allen – Freizeit wichtiger ist als mehr Gehalt oder tolle Boni.
Wenn man sich für Nachhaltigkeit interessiert, will man auch gar nicht immer noch mehr konsumieren. Man „kauft“ sich stattdessen quasi Zeit, in der man seinen eigenen Themen nachgehen kann.
Was machst du in deiner Freizeit gerne, wenn du nicht gerade ehrenamtlich unterwegs bist?
Ich wandere sehr gerne und fahre viel Fahrrad – mit dem Rennrad oder auf dem Tourenrad mit Zelt. Außerdem spiele ich gerne Gesellschaftsspiele mit Freunden und reise sehr gerne auf dem Landweg über Ländergrenzen hinweg. So sieht man viel und vermeidet das Flugzeug. 😉