Etwa 100 Ehrenamtliche engagieren sich bei The Good Food. Hier könnt ihr uns besser kennenlernen: Im Blog stellen wir euch in loser Folge Mitglieder unseres Teams vor.
Diesmal haben wir mit Stella gesprochen. Sie steckt an mehreren Tagen der Woche hinter den kreativen Insta- und Facebook-Posts von The Good Food und fährt außerdem regelmäßig zum Ernten auf Bauerntour. Im folgenden Interview erfahrt ihr mehr dazu.
Du bist für The Good Food auf Insta und Facebook aktiv …
Ja, jetzt schon seit zwei Jahren, und es macht mir riesigen Spaß. Ich gehe richtig in der Aufgabe auf und möchte das noch möglichst lange machen.
Ich habe Nicole (das ist die The Good-Food-Gründerin) damals gesagt, dass ich sie total gerne in dem Bereich unterstützen möchte. Damals gab es noch kein festes Team und keine festen Strukturen. Seitdem hat sich total viel verändert, und wir sind immer besser geworden.
Außer mir posten noch zwei weitere Teamkolleginnen regelmäßig: Jule und Stephie. Nicole macht auch mit, wenn sie Zeit hat. Wir haben die Wochentage unter uns aufgeteilt und ein Konzept mit regelmäßig wiederkehrenden Themen entwickelt. Jeden Tag gibt es mindestens einen Post, außerdem halten wir die Stories am Laufen. Da ist jetzt richtig System dahinter, und das zahlt sich aus: Während wir vor zwei Jahren noch etwa 6000 Follower auf Insta hatten, sind es mittlerweile 11.000.
Was sind eure wiederkehrenden Themen?
Montags gibt es die Fact Box, da werden kurz und knackig gut recherchierte Hintergrundinfos zur Lebensmittelverschwendung präsentiert. Dienstags stellen wir Teammitglieder mit Foto und Kurzinterview vor, mittwochs kommt ein leckeres Rezept aus geretteten Lebensmitteln (mmhhittwoch) und donnerstags das „krumme Ding der Woche“. Das können besonders krumm gewachsene Gemüse sein, aber vor allem Produkte, von denen wir besonders viel haben, so dass sie wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen und gerettet werden.
Viele Leuten schauen gezielt nach, was es gerade in den Läden gibt, oder?
Ja, das stimmt. Um mehr darüber zu erfahren, was sich die Follower wünschen, machen wir manchmal gezielte Fragerunden. Wir kriegen oft gutes Feedback. Viele geben an, dass sie besonders interessiert, was im Laden ist, was von den Bauerntouren kommt. Auch die Rezepte sind sehr beliebt.
Auf offene Fragen wird generell viel geantwortet, es gibt eine Menge Austausch. Das macht Spaß, und es hält uns auch hoch im Kurs. Denn die Algorithmen von Facebook und Insta verstehen, ob man mit den Kund:innen kommuniziert. Dank der lebhaften Interaktion werden unsere Beiträge öfter angezeigt.
Ein anderes Beispiel: Wir machen in den Stories manchmal Quizes, zum Beispiel sowas wie „Dalli Klick“. Das ist ein Spiel aus der alten TV-Sendung „Dalli Dalli“, bei dem man Teile eines Bildes – bei uns meistens von einem Gemüse – sieht und raten soll, was das ist. Da machen viele mit. Alles, was witzig ist, kommt gut an.
Oder das 4. Jubiläum von The Good Food im letzten Jahr, das wir wegen Corona nur digital feiern konnten: Da haben wir unter anderem dazu aufgerufen, offene Fragen an unsere Gründerin Nicole zu stellen. Da sind viele gute Fragen gekommen, zum Beispiel, was sie vor The Good Food gemacht hat. Ich habe da selbst noch viel über Nicole gelernt, etwa dass sie vorher Geschäftsführerin von Foodsharing in Köln war.
Die Ideen scheinen euch nicht auszugehen …
Nein, bestimmt nicht. Es wird immer intensiver, und wir sind sehr froh darüber, dass wir inzwischen mehr Leute sind. Wir treffen uns jetzt regelmäßig, um noch mehr Konzept dahinter zu kriegen.
Ein wichtiges Ziel ist dabei, die Bekanntheit der Inhalte hinter The Good Food zu erhöhen. Wir wollen mit The Good Food ja eine Botschaft senden. Es geht nicht nur darum, lokal Lebensmittel zu retten, sondern auch darum, auf die Themen Lebensmittelverschwendung und Nachhaltigkeit hinzuweisen.
Theoretisch könnte man noch viel mehr Lebensmittel retten. Wir bekommen oft Anfragen, zum Beispiel aus rechtsrheinischen Stadtteilen, ob wir nicht woanders auch noch Standorte eröffnen können. Wir antworten dann, dass es logistisch schwer ist, mit fast ausschließlich ehrenamtlichem Personal so viele Standorte zu betreiben. Und vor allem zielt unser Geschäftsmodell nicht darauf ab, immer weiter zu expandieren, um mehr retten zu können. Wir wollen vor allem, dass die Lebensmittelverschwendung zurückgeht. Idealerweise sind wir irgendwann überflüssig. 😊
Woher kriegt ihr die Fotos von den Touren und aus den Läden?
Die schicken uns die Teammitglieder, die vor Ort sind, also auf Bauern- oder Lastenradtour oder in einem der Läden. Das Team ist inzwischen gut dazu gebrieft, und der Foto-Nachschub kommt viel regelmäßiger als früher. Ich freu mich immer total über die Bilder, oft sind auch richtig witzige dabei. Besonders liebe ich die Fotos von richtig krumm gewachsenem Gemüse.
Auf den Bauerntouren bist du manchmal auch selbst dabei
Das stimmt, im Moment fahre ich an einem Freitag pro Monat mit. Am Anfang hatte ich noch mehr Zeit, da bin ich öfter mitgefahren. Inzwischen habe ich eine feste 30-Stunden-Stelle mit einem freien Tag. Denn nutze ich gerne einmal im Monat dafür.
Was beeindruckt dich auf den Bauerntouren besonders?
Besonders beeindruckend finde ich die anderen Leute, die mitfahren. Man trifft ständig neue Menschen, und ich finde, die vom Schlag „Ehrenamtler“ sind oft besonders toll.
Zusammen auf Bauerntour zu fahren, kann riesigen Spaß machen. Ab und zu haben wir sogar Musik mitgenommen und beim Gemüsesortieren abgetanzt. Ich kann das jedem nur empfehlen, der oder die außerhalb der Stadt mal einen Tag lang was Gutes tun will – für die Umwelt und für die eigene Seele.
Hast du daneben noch Energie für anderes übrig?
Auf jeden Fall! Bei mir ist immer viel los. Ich spiele Handball beim TUS Königsdorf, jetzt in der dritten Liga. Bis vor kurzem habe ich außerdem parallel an der Sporthochschule studiert und gearbeitet. Ich bin schon immer gut beschäftigt, das geht nur mit einem guten Zeitmanagement. Tatsächlich bin ich der Typ, der den Kalender stundenweise plant. Damit bin ich immer sehr gut gefahren.
Während Corona konnte man ja viele Sachen weniger machen, es gab eine Zeit lang kein Handballtraining, und man konnte keine Freunde treffen. Dafür habe ich dann in der Uni Gas gegeben, um schneller fertig zu werden. Und bei The Good Food ist es ja – mit Vorsichtsmaßnahmen – immer weitergegangen, das fand ich gut.
Was ist dir im Bereich Nachhaltigkeit noch wichtig?
Früher war das gar nicht so ein großes Thema für mich. Bis ich in der Stadt gelebt habe, da habe ich ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass nicht alles neu sein muss. Meine erste Liebe in Sachen Nachhaltigkeit war ebay Kleinanzeigen. Dort habe ich erst selbst Sachen verkauft, dann auch gekauft. Und durch The Good Food achte ich viel mehr darauf, bewusst zu essen und weniger wegzuwerfen.
Inzwischen ist Nachhaltigkeit ja eine richtige Bewegung, der man gar nicht entgehen kann, und das finde ich sehr gut.
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